Sonntag, 13. Juli 2014

Oberflächengestaltung im Steampunk - künstlicher Rost

Oft ergibt sich für mich (und sicherlich auch für viele andere Steampunks) die Notwendigkeit, eine Oberfläche zu gestalten. Da findet man eine ansich schöne Box, aber leider sieht man ihr an, dass sie aus Plastik ist. Oder eine Chips-Dose wird zum Munitionsbehälter (eine eigene aus Kupferblech selber biegen ist ja sündhaft teuer), aber so, wie sie nun mal aussieht, kann man sie nicht lassen Das Leder sieht viel zu neu aus, dem Kunstleder könnte ein "Müüü" Vintage-Look nicht schaden, der Stoff hat doch nicht die erhoffte Farbe wie auf der Internetseite des Anbieters...
Da muss man manchesmal schon richtig Fantasie entwickeln, bevor sich das gewünschte Steampunk-Feeling einstellt.
Und geben wir es doch zu: wir haben nicht alle daheim eine Garage voll bis zur Decke mit schönen alten Schreibmaschinen oder Apparaturen, mit Großmutterst Spitzendeckchen und alten Ledermänteln, auf die wir zurück greifen könnten.
Nun denn, ihr versteht, was ich meine. Dem "Steampunk-Look" muss eben manchmal ein bisschen nachgeholfen werden.
In diesem Zusammenhang möchte ich eine kleine Sammlung an Ideen beginnen, die ich entweder irgendwo aufgeschnappt habe, oder (vorzugsweise) die ich selber bereits ausprobieren und auf Tauglichkeit testen konnte.

Für diesmal also: künstlicher Rost


Meine ersten Versuche mit künstlichem Rost beruhten auf den Ideen des Herrn Titus Timeless. Wer ihn noch nicht kennt, möge ihn bitte googeln, er ist in der Szene durchaus bekannt und geradezu schaffenswütig!!!
Er bearbeitete Stahlwolle mit Essig und das dabei entstandene Rostpulver musste mittels Sprühkleber/Lack auf einem beliebigen Untergrund angeklebt werden.  (Wo die Idee tatsächlich ursprünglich herkommt, weiß ich nicht, also mir jetzt bitte nicht mitteilen: der Herr Soundso hat das aber vor dem Titus auch schon...)
Mein Versuch: eine sehr nette Plastikbox wurde an den hässlich-grauen Ecken auf Vintage gepimpt. Vorgehensweise: lackieren, Pulver aufbringen, trocknen lassen, überlackieren.
Ergebnis war nicht so schlecht, wie ich finde (in der Mitte sieht man noch das graue Ur-Plastik):
[Bild: 18891197gl.jpg]
Dem Peter war das irgendwie zuviel Gedöns, das Rostpulver funktioniert tatsächlich, aber es sind doch einige Arbeitsschritte und es gibt eine Affenschweinerei. Vor allem, wenn einem der Karton mit dem kostbaren Pulver bei Sturm über den Balkon geweht wird... Okay, war meine Schuld.
Also begab er sich auf die Suche und wurde beim bunten Auktionshaus fündig.
Gestern kam unsere Lieferung "Rost Zauberpulver". Kostenpunkt 14,90 Euronen für 200 Gramm, keine Versandkosten, angeblich ausreichend für einen ganzen PKW.
Leider ist auf der Tüte keinerlei Gebrauchshinweis, man ist also angewiesen auf das, was der Anbieter auf Ebay an Informationen rausgibt:
>Rostpulver - Spezialmischung
Sehr einfach in der Anwendung.
Einfach aufstreuen und die Luftfeuchtigkeit erzeugt innerhalb weniger Tage eine echte Rostschicht.
Der Lack muss nicht angeschliffen werden.
Idealerweise bringt man das Pulver bei leichtem Nieselregen auf.
Die Packung enthält 200 Gramm und reicht für einen normalen Pkw.
Achtung! Das Pulver erzeugt auch Rost auf anderen Oberflächen. Auch Pflastersteine und andere Flächen werden rostig.
Der Rost lässt sich nicht mehr entfernen. Es handelt sich um keine Farbpigmente sondern um echten Rost.
Das Pulver ist ungiftig und nahezu farblos. Beim Auftrag ist es kaum zu erkennen und entwickelt erst nach einigen Tagen seine komplette Ausprägung.<
Wir haben also sofort mit den ersten Feldversuchen begonnen.
[Bild: 18890983ip.jpg]
Das Pulver, ziemlich unspektakulär.

Erstes Testobjekt: eine Kiste aus Kunststoff. Sie wurde zunächst angeschliffen, dann mit Primer grundiert. Im unteren Bereich hat Peter die Box einfach nur mit Wasser besprüht und das gelbliche Pulver aufgebracht. MIR war das zu unsicher - WIE bitte soll irgendwas auf einer glatten Fläche halten ohne irgend eine Verbindung???

Also Versuch Nr. 2: Sprüh-Klarlack aufbringen, Pulver einstreuen.
[Bild: 18890982fr.jpg]
Unten auf Wasser, oben auf Lack.
Zeitgleich hatte ich die Idee, das Pulver auch wie angepriesen auf einer alternativen Oberfläche zu testen. Also musste die Ledermaske herhalten, die ich bei Maskworld erstanden habe.
Kurz zur Maske: Preis liegt um 20 Euo, leider musste ich oben die Aussparung für die Augen mit dem Cutter stark vergrößern, genau so von innen die Aussparung für die Nase. Ich denke, sie ist einfach ungeeignet für einen Erwachsenen. Interessanterweise wird sie im Internet auch auf einem Styroporkopf präsentiert... Der letzte negative Punkt: umgebunden steht sie im Bereich des Kiefers doch sehr ab, auch nachdem ich sie in der Mitte geknickt und mit Büchern beschwert hatte. Will heißen - wenn sie jetzt verdorben ist, ist das kein schrecklicher Verlust Tongue
Wir haben also die Maske befeuchtet und auch zum "Wirken" auf dem Balkon deponiert.
[Bild: 18890980vu.jpg]
Die eingepulverte Maske - hier bin ich besonders gespannt, ob der Rost sich tatsächlich nicht mehr entfernen lässt

Ich werde euch über die Ergebnisse auf dem Laufenden halten. Wir sind ja selber gespannt, aber wir müssen auch noch ein paar T
age abwarten.

4 Kommentare:

  1. Ja.. und was wurde daraus? ;)
    Hab das Pulver auch auf ebay gesehen und eine Google-Suche lieferte nur zwei Treffer. Dich und Ebay. Zu kaufen ist es übrigens nicht mehr ;)

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    1. Geduld! Wir warten noch, das bisherige Ergebnis ist noch nicht aussagekräftig :-/

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    2. Geduld.. nicht gerade meine große Stärke *seufz*
      Na gut :/

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  2. Gibt es eine andere Bezugsquelle? bin schon sehr lange auf der Suche. Bei ebay gibt es ihn nicht mehr
    ute

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