Montag, 9. Juni 2014

Strohhut I

Die Damen von Ungefähr freuen sich schon ganz unbändig auf das
"1. nordbadische Steampunk Picknick", dessen Organisation dankenswerterweise der liebe Baron von Heim übernommen hat.
Angesichts dieses grandiosen Ereignisses (ich werde berichten), wird es langsam Zeit, sich Gedanken über die passende Garderobe zu machen. Da ich aber immer gerne mit den Kleinigkeiten, den Kinkerlitzchen anfange - und so oft genug auch meine Zeit ein wenig verplempere - dachte ich mir, da kann ich mich auch von oben nach unten einkleiden....
Da zur Garderobe einer Dame in der viktorianischen Zeit ZWINGEND eine Kopfbedeckung gehörte, wenn sie das Haus verließ oder sich gar in die Sonne!!! begab, stürzte ich mich also sofort auf einen neuen Hut.
Leider hab ich einen ziemlich großen Kopf. So erübrigt es sich, Hüte beim Discounter oder in China zu kaufen. Passen alle nicht.
Da ich aber jegliches Tüdelü für den Kopf LIEBE und wie mit den Schuhen gar nicht genug haben kann, kaufte ich mir trotzdem zwei China-Import-Hüte. Sehr günstig, qualitativ passabel und vor allem dachte ich mir: wenn du an denen rumschnibbelst, dann macht das nichts.
Den ersten habe ich meiner Tochter geschenkt, die ihn dann auch gleich auf der Rennbahn in Iffezheim ausgeführt hat. Natürlich, nachdem sie ihn ein wenig aufgehübscht hatte.
leider sieht man die Shabby-chic-Blümchen
nicht so recht, Detailfotos folgen
Der zweite war natürlich zu eng für meinen großen Denker-Schädel.
Ich habe also die Krone ab-, die Krempe ein Stück weit aufgetrennt und von Hand so wieder zusammengenäht, dass er mir passte. Sehr entgegen kam mir dabei,  dass diese Art von Hüten aus einem im Kreis genähten Streifen Bast/Stroh/was auch immer... bestehen. Ebenso wollte ich dann mit der Krone verfahren, aber die wurde durch das neuerliche Vernähen in meiner Kopfweite so flach, dass sie mir nicht mehr auf dem großen Sommerhut gefiel.
Aber es gibt ja:
tataaaaa                    Peddigrohr!!!!!

Feine Sache das. Einweichen, biegen oder wickeln und es behält tatsächlich die Form. Hier nun die Geschichte eines billigen China-Hutes und meiner Verwendung von Peddigrohr.


 
Hut-Krone neu zusammennähen - wieder verworfen
Hut-Zerlegung Schritt 1






Krempe angepasst (sieht irgendwie gleich aus,
passt aber tatsächlich


Übrigens habe ich die Krempe von Hand angepasst, so hatte ich deutlich mehr Kontrolle über Größe und Form. Zusätzlich habe ich einen Draht außen in die Krempe eingezogen, damit sie sich beliebig formen lässt. Im Anschluss habe ich eine völlig neue Krone geformt.

  
passendes Gefäß suchen und Peddigrohr fixieren,
trocknen lassen.


 So gefällt mir die Krone schon viel besser. Ich habe die einzelnen Stern-Strahlen außen angenäht und in der Mitte mit hellem Häkelgarn umflochten. Da der Hut ein wenig "edwardianisch" werden soll (also mit mächtig Tamtam), ist die große Krone genau richtig. So könnte ich auch die Deko austauschbar gestalten und bei jedem Event mit einem "neuen" Hut aufkreuzen.... Außerdem erhoffe ich mir dadurch angemessene Belüftung meines Zentralprozessors.


Hier habe ich eingeweichtes Peddigrohr um die verschiedensten Formen gewickelt. Wenn man vorsichtig vorgeht, kann man kitzekleine Windungen biegen. So lernt sogar Madame von Ungefähr ein wenig Geduld.

Und das Ergebnis, wenn man das getrocknete Peddigrohr wieder von den Formen entfernt kann sich sehen lassen. Es ist viel billiger als fertige Deko-Elemente. Und es ist spannender.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen