Ich habe zunächst lange vorgehabt, das Jäckchen selber zu entwerfen. Aber da mein Enkelkind nicht in meiner Nähe wohnt, habe ich zu wenige Gelegenheit für Anproben.
Also suchte ich im Netz nach einem geeigneten Schnitt. Natürlich war nichts genaues zu finden, ich habe aber einen Schnitt gefunden, den ich würde anpassen können. Die Optik wird sicherlich anders werden als geplant, aber einen Versuch war es wert.
Burda - 9417
Ich habe die Variante in der Mitte gewählt, die Ärmel verlängert und losgelegt.
Das ist das derzeitige Ergebnis:
Jetzt fehlt noch ein Stehkragen und natürlich die Knöpfe - ich gebe zu, ich drücke mich immer um die Knopflöcher. Daran konnte bis jetzt auch die geniale Knopflochautomatik meiner Nähmaschine nichts ändern.
Auch das Röckchen wollte ich selber entwerfen - kann ja nicht so schwer sein: Rechteck ausschneiden, Gummizug durch und feddisch. Aber Frau von Ungefähr wills ja perfekt haben. Also wählte ich einen kostenlosen Schnitt, den ich hier im Netz fand:
Schnabelinas Blog - ein wirklich zauberhafter Blog mit vielen tollen kostenlosen Schnittmustern. Ich bin richtig begeistert!!!
Ich habe das Röckli größer zugeschnitten als nötig, damit es lang genug wird. Oben habe ich einen Bund angenäht, den ich mit Gummizug nochmal gerafft habe, verschlossen wird der Rock durch einen Knopf. Die Nähte der Rockbahnen habe ich als Tunnel gearbeitet, so konnte ich Bänder durchziehen. Der Rock soll hinten schön lang fallen, aber bei einer Dreijährigen ist ein bodenlanger Rock einfach Unfug - das arme Püppchen könnte ständig über den Saum stolpern. Schließlich sind unsere Kinder von heute Rumtobe und Renn-Wirbelwinde und sind das Schreiten mit langen Gewändern nicht mehr gewöhnt!
DAS hier ist dabei herausgekommen:
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vorne Mitte ziemlich hoch (bis zum Knie etwa) |
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Tunnelzüge für die Raffbänder |
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Raffung von innen |
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nochmal die Innenansicht |
Im Moment bin ich sehr zufrieden, allerdings kann ich eine gewisse ....Spannung.... (man könnte auch sagen "leichte Panik") nicht leugnen. Auch wenn ich mich für eine geübte Hobbyschneiderin halte, bin ich doch kein Profi. Nicht umsonst dauert die Ausbildung drei Jahre und ich muss zugeben, wenn ich den Satz höre "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", dann bin ich immer zuerst einmal etwas skeptisch. Lange Rede kurzer Sinn, ich kann gut nähen, aber wenn ich nur die Maße habe und nicht sehr viele Anproben machen kann, dann bin ich immer sehr unsicher. Passt es, oder habe ich mir die Arbeit quasi umsonst gemacht? Denn einen gewissen Qualitätsanspruch habe ich natürlich. Ich sehe meine süße Ragna frühestens am Wochenende und bis dahin werde ich wohl Ameisen im Hi.... haben.
Jetzt ist noch ein Popo-Püffchen geplant, diverses Tüdelü drumrum und dann geht es an die "Technik". Kein Steampunk - und sei sie noch so klein - sollte ohne "Technik" daher kommen - meint ihr nicht auch? Ich hoffe, ich habe mir damit nicht zuviel aufgehalst, ich stehe im Moment sehr unter Zeitdruck. Auch wenn ich eigentlich immer alles sehr gerne selber mache, spiele ich mit dem Gedanken, jemanden zu bitten, mir ein wenig zu helfen.
Fortsetzung folgt....