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Donnerstag, 19. Juni 2014

Ein Hochzeitskleid entsteht (Teil II)

Nachdem der Unterbau nun konstruiert und genäht war, war es Zeit sich Gedanken zu machen was oben drüber kommen soll. Zuerst fertigte ich einen Proberock aus günstigem Baumwollstoff an - ich wollte ja schließlich nicht gleich unnötig Stoff verschneiden. Am Bund hatte ich dann bereits die ersten Fragen und fuhr zu Mama nach Freiburg, um mir die Faltung erklären zu lassen.




Sie zeigte mir geduldig wie ich die eine Falte in die andere legen sollte. Und bei den Anproben variierten wir schon mit verschiedenen Möglichkeiten wie man den Rock tragen könnte. 



Wollte ich eigentlich für die Hochzeit einen schlichten Rock mit oder ohne Überrock? Toll aussehen würde nämlich beides.





Im September 2013 nähte ich dann kurz vor der Anno Luxembourg 2013 einen zweiten Proberock aus geblümten Material und zusätzlich noch einen Unterrock. Dieses Ereignis eignete sich hervorragend für einen ersten Feldversuch, ob die Robe so ankam wie ich es mir erhoffte und ob ich darin überhaupt laufen konnte. Eigentlich darf ich das gar nicht beichten, aber den Saum beider Röcke kürzten wir Schluss letztendlich zwei Tage vor dem eigentlichen Event.






Stolz präsentierte ich auf der Convention was von den Damen von Ungefähr an der Nähmaschine so hergestellt wurde. Von all unseren Freunden und Bekannten kam ganz viel Lob, Anerkennung und hervorragende Lichtbilder (kamerascheu wie im ersten Jahr war ich überhaupt nicht mehr). 









Außerdem hatte die ein oder anderen Dame auch noch hilfreiche Tipps, was man am Hochzeitsrock und Unterrock noch verbessern könnte. 
So bekam der Unterrock beispielsweise noch Rüschen aus Wirkfutter. Das geschah deshalb, weil die Reifen der Krinoline nicht durchscheinen sollten. Aber leicht musste er bleiben, da kam ja noch etwas darüber.


Während die Rock über Rock Geschichte entstand stellte ich fest, dass ich da ganz schon viel Material um die Hüften geschlungen bekam. Unter Umständen könnte das unangenehm werden, weil der Gürtel der Krinoline auf der nackten Haut hässliche Spuren hinterließ. 
Zu diesem Zeitpunkt stand ja dann endlich fest, dass ich das Korsett über dem Rock tragen würde. Also lies sich Mama da etwas geniales einfallen und sie schneiderte mir eine Art "Taillengürtel". Schick ist sicherlich anders, aber das Teil hat an der Hochzeit genau das gemacht, was ich mir gewünscht habe - meinen Rücken unterstützt und meine Taille geschützt.






Freitag, 13. Juni 2014

Ein Hochzeitskleid muss her - aber wie soll es denn nun aussehen (Teil I)

Als Fotografin habe ich ja schon so einiges gesehen und deshalb war es für mich auch so schwierig das richtige Outfit für diesen Tag zu finden. Ich wollte kein gewöhnliches Kleid, das man in irgendeinem Brautmodegeschäft bestellt, abholt, anzieht und danach in den Schrank hängt. Mein Kleid sollte etwas anderes darstellen, ich wollte es wieder recyceln und nochmals tragen. Das was man so kennt ist entweder zu gerüscht, zu voluminös, hat zu viel schischi oder hätte niemals meine Ansprüchen entsprochen. Wahrscheinlich ist es aber einfach so, dass ich es mir einfach nicht so recht vorstellen konnte, wie ich in einem solchen Kleid aussehen würde. 
Die zündende Idee kam dann wie auch nicht anders zu erwarten bei Mama. Kurzerhand durfte ich mal wieder Püppchen spielen und wurde in den Reifrock samt Überrock gesteckt. Das Ergebnis war in meiner ersten Euphorie schon mal super.


Nach längerem grübeln gefiel mir allerdings die Form der Krinoline nicht wirklich. In irgendeinem Forum habe ich einen sehr treffenden Vergleich gelesen, dass man wie ein kleines Törtchen aussehen würde und dem konnte ich nur zustimmen. Aber ein toller Unterbau mit einem weiten Rock im Sissi Stil sollte es dann doch sein - eine kleine Prinzessin bin ich dann tief in meinem Herzen ja dann doch. Also setzten wir uns gemeinsam hin und recherchierten im Internet und fanden als Pendant zum runden Reifrock: die elliptische Krinoline. Ein tolles weites Konstrukt, das genug Beinfreiheit ermöglicht, schwere Röcke trägt und von der Form her einfach eine hübschere Silhouette zaubert. Schnittmuster also in den Warenkorb gelegt, das nötige Zubehör (Stahlband, Tunnelband, etc) geordert und ungeduldig auf den Postboten gewartet. Der kam dann auch gefühlte Monate später. Mensch das war schon eine harte Probe für mich, Geduld war noch nie so eine meiner Stärken.




Also habe ich Anfang August fleißig Schnittmuster ausgeschnitten, Stahl - und Tunnelband zugeschnitten, mir diverse WIP durch gelesen - die Nähmaschine bereit gestellt und dann endlich los gelegt. 



Am Anfang hatte ich noch die Befürchtung, dass es sehr schwer werden könnte und ich als Nähanfängerin das nicht schaffen würde. Aber irgendwann nach der 100 sten Naht war ein Ende in Sicht und das Resultat, das ich an meiner Püppi sehen konnte erfüllte mich mit Stolz. 



Da hing tatsächlich eine Käfigkrinoline, zwar noch etwas schief, aber sie hing da. Mit ein bißchen Feintuning wurde dann das auch noch beseitigt.